CV
*1969 in Detmold
1974-1979
Sehr glückliche Kindheit mit meiner Mutter bei den Großeltern in Rheinland Pfalz. Das Leben in Opas großem Garten gleich an der Nordkante des Pfälzer Waldes sollte mich mehr prägen als ich damals ahnte.
1979
Umzug an den linken Niederrhein.
1988
Abitur und schon damals hin und hergerissen zwischen Literatur, Schauspiel, Theater, Sport und in den Ferien wieder dem Garten und Wald beim Opa. Ein Kunst-Studium jedoch war mir aufgrund einer jahrelang heftigen Neurodermitis (damals exotisch, heute fast populär) verunmöglicht. Was tun? Ich bildete aus meinen Interessen und Möglichkeiten eine Art Not-Schnittmenge.
1988–90
Studium der Germanistik und Slavistik an der FU-Berlin und nach 3 Semestern in eindeutig zu viel fensterlosen Räumen Abbruch desselben.
1990–1992
Im Rahmen allgemeiner Sinnsuche begann ich eine Ausbildung zur Baumschulgärtnerin in Krefeld. Hier lernte ich im außergewöhnlichen Familienbetrieb Büssem-Indenklef viel über Bäume und Sträucher von der Pieke auf. Es wurden im Sommer Rosen und Obstbäume veredelt, im Winter Steckhölzer geschnitten, Rißlinge lustig in Sand gesetzt, Kletterpflanzen gestäbt und – Bäume verschult. Jede Woche schnitt der engagierte Jung-Chef uns drei Lehrlingen einen Rätselstrauß und während Meister, Geselle und Chef ihre Suppe löffelten, schwitzten wir über der Bestimmung von Metasequoia glyptostroboides und Fraxinus ornus.
1992
Nun brannte der Wunsch, das Wissen um zahlreiche Arten und Sorten gestalterisch anzuwenden. Ein Freund wies mich auf einen Betrieb im Garten- und Landschaftsbau hin. Es handele sich um ein junges Paar mit äußerst ambitionierten Projekten im Privatbereich. Oft im Dreierteam mit unterschiedlichen Mitarbeiter*innen übernahmen wir Pflasterarbeiten aus Naturstein, Terrassen, Wege, Garagenzufahrten, legten Rosengärten, Staudenpflanzungen, Teiche, Trockenmauern an. Vor allem die Pflasterarbeiten gerieten durch großflächige Kieselungen und das Einbinden bildhauerischer Abfallsteine oft sehr aufwändig und unüblich. Bei allen Projekten stand der Kunde mit seinen individuellen Vorlieben und Abneigungen, Wünschen, den jeweiligen Gegebenheiten und oft vorhandenen Bestandsgehölzen im Fokus.
Hier lernte ich, stundenlange Beratungsgespräche zu führen, die nicht auf schnelle Beauftragung, sondern ein tiefes Ausloten für den besten Entwurf hinausliefen.
Gleichzeitig begann ich nun im Rahmen meiner künstlerischen Tätigkeit, regelmäßig an Ausstellungen teilzunehmen. In Sylvia Dorner fand ich eine kunstsinnige Chefin, die mir verständnisvoll und flexibel meine 4-Tage-Woche ließ.
Die gärtnerische Schilderung mag sich beschaulich und romantisch lesen, ein Stein aber ist ein Stein. Ein Granit wiegt oft mehr als purer Beton. Die Knochen knirschten, die Gelenke knackten, die Nächte wurden schmerzhaft schlaflos.
1997–2001
Studium der Landschaftsarchitektur an der Universität-Duisburg-Essen. Meine Diplomarbeit handelte die neue städtebauliche Einbindung des Jan-Wellem-Platzes und Gustaf-Gründgens-Platzes zwischen Königsallee und Hofgarten in Düsseldorf in gleich zwei Entwürfen ab.
2003–2018
Es folgte die Arbeit in zwei verschiedenen Planungsbüros, davon im Büro Friedrich Wittmann Landschaftsarchitekten ganze 13 Jahre. Hier lag der Aufgabenschwerpunkt bei öffentlichen Auftraggebern für Krankenhäuser, Kindergärten, Seniorenheime und Wohnungsbaugenossenschaften. Wir legten viel Energie in das Novellieren endloser öder Rasenflächen und Integrieren ausgedehnter Staudenpflanzungen. Schnell beobachteten wir, daß fast ausschließlich die nachfolgende Pflege über Gedeih oder Verderb der ausgedachten Bilder entscheidet. Das war für mich tatsächlich neu und schmerzhaft. Hatte ich in der Zeit des Garten- und Landschaftsbaus doch beides buchstäblich selbst in der Hand. Ich persönlich nahm daraus mit, daß eine zuvor ausführliche Kommunikation genau dieses Zünglein an der Waage benennen muß.